Liebes Publikum,


unser Festival ECLAT HYBRID 2022 erreichen Sie hier

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Über die aktuelle Website portal.eclat.org erreichen Sie die Ereignisse, die wir 2021 für Sie ins Portal gestellt haben.

Wir freuen uns auf Sie bei ECLAT HYBRID!

 

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Ihr Festivalteam

Raman Kaminski

MNSK20

Deutsch

“MNSK20” ist eine Bilderreihe über die Ereignisse in Belarus im Sommer 2020. Als Raman Kaminski in Minsk lebte und an der Protestbewegung teilnahm, schuf er visuelle Bilder, die auf seinen eigenen Eindrücken und den Medienressourcen der Opposition basierten. Raman fügte diesen Arbeiten mehr Satire, die auf kollektiven Bildern und staatlichem Surrealismus basiert. Diese Serie, deren Erstellung noch andauert, befindet sich im Album und ist ein untrennbares Objekt. Im Herbst 2020 zog er wegen drohender Verfolgung durch die belarussischen Strafverfolgungsbehörden aus Minsk nach Kyjiw.

 

English

“MNSK20” is a series of drawings about the summer events of 2020 in Belarus 2020. Living in Minsk and participating in the protest movement, I created visual images based on my own impressions and the media resources of the opposition. In these works, I am adding more satire, based on collective imagery and state surrealism. This series, which is still in progress, is in an album and is an inseparable object. I moved from Minsk to Kyiv in the fall of 2020 because of the threat of persecution from the law enforcement agencies in Belarus.

 

Biography

Raman Kaminski

Deutsch

Raman wurde im Jahr 1988 in belarusischer Stadt Mahiljou geboren. Als Kind besuchte er Kunstschule und interessierte sich für Graffiti, Rap, Roller, Hip-Hop und Breakdance. Nachdem er Hochschule für Architektur absolvierte, studierte er Grafik Design in Wizebsk. Im Jahr 2014 zog er nach Minsk, wo seine künstlerische Tätigkeit bereits begann. In Minsk waren viele seine Werke auf verschiedenen Ausstellungen zu sehen. Ein Jahr, das er während seines Studiums in Kyjiw verbrachte, hatte einen großen Einfluss auf seine Kunst. Viel Wissen, neue Tricks, Techniken, verrückte Ideen und Projekte – all das brachte Raman zurück nach Minsk von K Kyjiw mit. Nach seiner Rückkehr setzte er seine kreativen Ideen in die Ausstellungsaktivitäten in Jahren 2019-2020 fort. Momentan ist er zurück nach Kyjiw, wo er ein großes Projekt über sein Heimatland Belarus schafft.

“MNSK20” ist eine Reihe von Bildern über die Ereignisse in Belarus im Sommer 2020. Als er in Minsk lebte und an der Protestbewegung teilnahm, schuf er visuelle Bilder, die auf seinen eigenen Eindrücken und den Medienressourcen der Opposition basierten. Raman fügte diesen Arbeiten mehr Satire, die auf kollektiven Bildern und staatlichem Surrealismus basiert. Diese Serie, deren Erstellung noch andauert, befindet sich im Album und ist ein untrennbares Objekt. Im Herbst 2020 zog er wegen drohender Verfolgung durch die belarussischen Strafverfolgungsbehörden von Minsk nach Kyjiw.

 

English

I was born in Mogilev in 1988. It’s noteworthy that Warhol died in 1987, Basquiat in 1988, and Dali in 1989. I’m surrounded by the best artists. Somehow, I saw graffiti and it all kicked in. Children’s art school, just a school with an artistic focus. Rap, roller skating, hip-hop, break-dance, college of architecture, Vitebsk Art Graphics, Interior Design. In 2014, I moved to Minsk. My art work had already started there.

Due to fortunate circumstances, I was lucky to hang my paintings in the centre of Minsk, the wine bar SVOBODY.4

Thanks to this, people began to recognize me and the first clients on pictures began to appear. Then the exhibition at the Gallery U, which on the second day was flooded. In 2018, I went to study at the Kyiv Academy of Media Arts. Kyiv for a year was a great idea! Here I do nothing but ART!

A lot of knowledge, new techniques, implementation of crazy ideas and projects. After returning to Minsk, I continued to make creative and exhibition activities. At the moment I am back to Kyiv. Here I am engaged in a big project about my home country. I’m painting a figurative history of Belarus of our days.

QUO VADIS

Deutsch

Der letzte Block der Ausstellung erzählt die 30-jährige Geschichte des unabhängigen Belarus. Die Fotografen Siarhei und Dmitri Brushko, Vater und Sohn, wurden jeder zu seiner Zeit Zeugen entscheidender Momente der belarusischen Geschichte – des Zusammenbruchs der UdSSR im Jahr 1991 und des Erwachens der Zivilgesellschaft im Jahr 2020.

Die Standhaftigkeit und die Bedeutung jedes noch so kleinen Schrittes wird in den abstrakten Arbeiten des Fotografen und Künstlers Valery Viadrenka neu überdacht. Seine unerwarteten, kontrastreichen Kompositionen drücken die Unausweichlichkeit der Wende aus.

“Magutny Bozha”, gesungen von Naka und Yulia Ruditskaya, ist ein Lied, das zu einer Hymne der Hoffnung und der Gebete für Belarus geworden ist.

Nun, an das Ende gelangt, stehen wir also vor der schwierigen Frage: “Was erwartet uns danach?”

English

The last block of the exhibition tells the 30-year history of independent Belarus. Photographers Siarhei and Dmitri Brushko, father and son, each in their own time witnessed decisive moments in Belarusian history – the collapse of the USSR in 1991 and the awakening of the civil society in 2020.

The steadfastness and significance of each step, no matter how small, is reconsidered in the abstract works of photographer and artist Valery Viadrenka. His unexpected, contrasting compositions express the inevitability of change.

“Magutny Bozha”, performed by Naka and Yulia Ruditskaya, is a song that has become an anthem of hope and prayers for Belarus.

So now, having reached the end, we are faced with the difficult question: “What awaits us afterwards?”

ANTIUTOPIE & WIDERSTAND

Deutsch

Kunst als politisches Werkzeug hilft, die Kluft zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu markieren. Alle zeitgenössischen Künstler, welche wir in diesem Block präsentieren, versuchen auf einer eigenen Art und Weise den entstandenen Bruch zu verarbeiten. Die Performance “Erbe” ist eine Geschichtensammlung diverser verbannter sowjetischer Künstler, deren unschätzbares Erbe in das unabhängige Belarus zurückgekehrt ist, und diesmal vom neuen Regime hinter die autoritären Gitter gebracht wurde. Der Kampf um die verfassungsmäßigen Rechte wird in dem Dokumentarfilm “Route Rebuild” von Maksim Shved fortgesetzt. Die Protagonisten des Films, die Taxifahrer, schaffen es am Vorabend der Wahlen im Gespräch mit den Fahrgästen, die Anzeichen der kommenden Wende zu erkennen, auch wenn diese noch sehr naiv und teilweise unbewusst angedeutet wird.

 

Hanna Murajdas digitale Verlosung “Geboren in Belarus” konfrontiert den Betrachter mit der vielschichtigen belarusischen Realität. Die Grafik von Raman Kaminski ist ein Tagebuch voller Skizzen, in welchen die Banalität des belarusischen Bösen zum Alltag geworden ist. Das visuelle und emotionale Erleben der Ereignisse von 2020 wird in der Sandanimation von Alexandra Konofalskaya und in dem Mediaprojekt “Animatoren für Belarus” ausgedrückt.

English

Art as a political tool helps to mark the gap between the past and the future. Having captured the shifts taking place in contemporary Belarusian society, each of the artists in this block conceptualises it in his or her own way. The performance “Heritage” is a compilation of stories of artists who were exiled by the Soviet authorities, and whose priceless heritage has returned to independent Belarus, and who have been put behind the bars of the new authoritarian regime again. The theme of struggle for constitutional rights is continued in the documentary film “Route Rebuild” by Maksim Shved. The protagonists of the film, taxi drivers, while talking to passengers, manage to capture the unconscious of people on the eve of elections, naive in its own way, but with a clear feeling of anticipating the split of reality.

 

Hanna Murajda’s interactive lottery “You were born in Belarus” confronts the viewer with the multifaceted Belarusian reality and questions the search for one’s identity. Raman Kaminski’s graphics are a diary of sketches, where the banality of the Belarusian evil has become an everyday occurrence. The visual and emotional experience of the 2020 events is expressed in the sand animation by Alexandra Konofalskaya and in the media project “Animators for Belarus”.

ABSURD

Deutsch

Die belarusische Gesellschaft durchläuft eine entscheidende Phase ihrer Formation. Doch wie soll man eine Zivilgesellschaft aufbauen, wenn die gesetzlichen und öffentlichen Instrumente nicht funktionieren? Die Kunst wird zum Weg der Konfrontation und setzt Akzente auf die Problempunkte und sucht dabei die Antworten auf die schwierigen Fragen der Gegenwart. Zwei Multimediaprojekte “Am Rande” und “Keine Worte” von Siarhei Hudzilin beleuchten das Leben des einfachen Menschen, seine Identität und die Suche nach sich selbst. Durch Betrachtung des Alltags wird das belarusische Dasein in seiner Unterwerfung unter die Zensur und die Gesetze zerlegt. Die Monotonie der mehrstöckigen Wohnblöcke in Vlad Shevelevs Fotoserie “Du bist besonders” lädt uns ein, in das Reich der unterschiedlichsten Muster einzutauchen. Die gleichförmigen Fenster füllen den ganzen Raum aus und rauben den Bewohnern jegliche Chance dem Systemelend zu entkommen.

English

Going through a crucial formative period, Belarusian society is being transformed. However, how to build a civil society when legal and social instruments do not work. Art becomes a way to confront and actualise problematic issues, answering the difficult questions it faces. The two multimedia projects “Along the Edge” and “No Words” by Siarhei Hudzilin look at the life of an ordinary man, his identity and search for himself from different angles. Everyday life becomes an important element for understanding what is going on, where there is no freedom of speech and everything is subject to the law from above. The monotonous repetitiveness of Vlad Shevelev’s photo series “You Are Special” immerses us into a sense of system, giving us a clear pattern of behaviour. The squares of windows completely fill the space, suppressing any attempt to escape from the net of the system.

 

 

UTOPIE

Deutsch

Die staatliche Propaganda in Belarus folgt der Ideologie der UdSSR und erzwingt neue Symbole, welche die Gesellschaft zunehmend von der traditionellen Kultur und Identität entfremden. Es bleibt kein Platz für Rede- und Handlungsfreiheit, alles unterliegt einem strengen Kontroll- und Unterdrückungssystem. Der Erntedankfest, einer der wichtigsten Feiertage, blüht buchstäblich in den Gemälden von Janna Kapustnikava auf. Visuell bilden sie eine andere, von der Ideologie verschonte Realität.

In seinem Projekt “Neues Olympia” untersucht Siarhei Hudzilin das Phänomen der Massensportveranstaltungen als wichtiges Element der staatlichen Propaganda. Das Projekt “Orthodoxe Wahlen” zeigt Wahlen als ein Element der politischen Religion, die nichts mit der Demokratie zu tun hat, sondern mit absolutem Glauben.

English

Repeating the experience of the USSR, the state propaganda of modern Belarus imposes new symbols, distancing the nation more and more from its traditional culture and identity. There is no place for freedom of speech and action, everything is subject to a strict system of control and suppression. One of the most important national holidays, Dazhynki, literally blossoms in the paintings of Janna Kapustnikava. Visually rendered as traditional carpets, the paintings represent a different reality hidden from the ideology.  Siarhei Hudzilin’s project “New Olympia” explores the phenomenon of mass sports events as an important element of state propaganda. The “Orthodox Elections” project shows elections as an element of a political religion that has nothing to do with democracy, just faith.

URBILD

Deutsch

Das kulturelle Urbild hat einen enormen Einfluss auf die Selbstbestimmung einer Nation. Die traditionellen Symbole und die rote, archetypische Farbe der belarusischen Kultur, werden zum Bindeglied zwischen den Generationen. Die Künstlerin Cemra reflektiert in ihrem Projekt “Spadchina” (“Erbe”) über den Stellenwert des kulturellen Erbes in der heutigen Belarus und über den Einfluss der alltäglichen Entscheidungen auf ihr kulturelles Umfeld.

 

Das Thema der archaischen Symbole und des Urbildes der belarusischen traditionellen Kultur setzt sich in der Arbeit von Yaugen Shcharbach “12 Apostel” fort.

 

Durch den Dokumentarfilm “Die Lieder des alten Europas” von Volya Dzemka bekommen wir einen besonderen, intimen Einblick in die Welt der Volkslieder, welche mit den Dörfern und ihren Bewohnern dahinschwindet.

English

A nation’s self-determination is impossible without reference to its cultural origins. Traditional symbols and the colour red, one of the archetypal colours of Belarusian culture, become a link and restore the lost memory between generations. The artist Cemra in her project “Spadchina” (“Heritage”) reflects on the place of cultural heritage in contemporary Belarus and how our everyday choices can influence the cultural environment.

 

The theme of archaic symbols and the origins of Belarusian traditional culture continues in the work “12 Apostles” by Yaugen Shcharbach.

 

Through the documentary film “The Songs of Old Europe” by Volya Dzemka we get a special, intimate insight into the world of folk songs, which is fading away with the villages and their inhabitants.