Deutsch
Es handelt sich um eine gemeinsame Arbeit nach einem Vorschlag von Uli Fussenegger, entwickelt aus Klängen, die er einzig durch das Spielen mit dem Holz seines Kontrabassbogens erzielen konnte.
Er lud mich ein, diese großartigen, verstärkten Klänge zu hören. Ich fand sie sehr überraschend und es schien mir, in ihnen etwas Archaisches wiederzufinden.
Infolgedessen haben wir uns auf das Projekt geeinigt, ein Stück für Live-Kontrabass und Tonband mit diesem voraufgenommenen Material, ohne jegliche elektronische Bearbeitung, zu kreieren.
Die Zeit verstrich und das Projekt wuchs kontinuierlich zwischen uns im Geheimen weiter.
Dann begann Uli mir eines Tages Aufnahmen zu schicken – was er viel später zu einer Gewohnheit machte –, ein Band, das mir wie eine Art organischer Strom erschien.
Ich hörte es mir mehrmals an und begann, den Kontrabass-Part zu schreiben. Ich schickte regelmäßig Seite für Seite an Uli, um zu sehen, wie die Materialien darauf reagierten.
Aus der Ferne modifizierten wir nach und nach die Aufnahmen und Partituren, um Stück für Stück zu dieser Konzertversion zu gelangen.
Ich fühle mich, als hätte ich so etwas wie ein Graffiti auf Grundlage der Klänge geschrieben, die Uli geschaffen hat, eine Art Wand, die mich sehr an die Vorzeit denken lässt, ein antikes Fresko.
Ich habe auch das Gefühl, dass wir dieses Stück gemeinsam und aus der Ferne geschrieben haben, so wie man es vor langer Zeit in der Briefkorrespondenz im 18. Jahrhundert gemacht hat. (Georges Aperghis)
English
This is a joint work on a proposal by Uli Fussenegger, developed from sounds he managed to obtain by playing only with the wood of the bow of his double bass. He invited me to listen to these superb, amplified sounds, I found them very surprising, it seemed to me to find there something archaic. As a result, we agreed on the project to create a piece for live double bass and tape made with this pre-recorded material, without any electronic processing.
As time went by, the project constantly continued to grow secretly between the two of us. Then one day Uli started sending me recordings – which later became a habit – a tape that appeared to me as some kind of organic flow. I listened to it several times and I started writing the double bass part. I regularly sent page by page to Uli to try to see how the materials responded. From a distance, one by one, we modified recordings and scores to arrive, step by step, at this concert version.
I have the feeling that I wrote something like a graffiti on the sounds Uli created, a kind of wall that makes me think a lot about prehistory, an ancient fresco.
I also have the feeling that we wrote this piece together and from a distance, as we did a long time ago in the correspondence of the 18th century. (Georges Aperghis)